Hawidere – Tolle Flaschen und die Leitung Nr.7

Ein uriges Studentenlokal ausserhalb des Gürtels setzt seit einiger Zeit auf eine starke Craftbierkarte und aussergewöhnliche Burger. Die Gäste lieben es – genauso wie wir!

Haw1

 

Ich erinnere mich noch, als der Vorbesitzer des Lokals, der es noch als Highlander führte, den Gästen erklärte, das Bier hier selber zu brauen. Auf meine Frage „Wo?“ zeigte er immer auf die Küche im Hintergrund und war dann plötzlich immer sehr beschäftigt. Als ich ihn doch noch erwischte und fragte ob er ober- oder untergärig braute sagte er: „Weder noch, wir machen nur Helles“. Viel ehrlicher – aber sowas von – agiert sein Nachfolger: Bertl Windisch, in seinem Lokal der „Kowara“ genannt, hat das Hawidere zu einem erdigen, bodenständigen Lokal gemacht. Und wenn man die zahlreichen Stammgäste ansieht, dann ist die Behauptung des verlängerten Wohnzimmers wohl absolut zutreffend.

Haw2

Die Einrichtung mischt sich aus den diversesten, unterschiedlichen Holzmöbeln, kuriosen Einrichtungsgegenständen und Bierdevotionalien zusammen. Bänke werden um Bierkisten gezimmert und an der Wand stehen alte Kinoreihen. Der Kowara hält die Bierkultur hoch und dies schon seit Anbeginn. Diverse heimische Bier (Ottakringer Pur & Rotes Zwickl, Stiegl Gold) sowie der helle Ziegenbock aus Velké Popovice.

Dominique Schilk, eine seiner treuesten Mitarbeiterinnen im Service, hat er sogar die Ausbildung zur Biersommeliere finanziert. Eine Investition, die sich natürlich auch bezahlt macht. Dominiques Expertise ist viel gefragt und sie wurde sogar vom Getränkeimporteur Ammersin für ihren Stand am Craft Bier Fest Wien engagiert. Immer wieder gibt es geführte Verkostungen im Lokal und auch die BierIG hält immer wieder ihre Stammtische im Hawidere ab.

10321121_878066502219943_3606977643481476769_o

 

Wenn man wochentags durch das sehr gut besuchte Lokal geht, dann fallen einem diese Dosen auf den Tischen auf, die das Lokal schon fast so prägen, wie die Car2Go-Autos das Wiener Stadtbild: Es handelt sich aber nicht um das schlodrige Zuckerlwasser von Herrn Mateschitz, sondern um Craft Bier. Jawoll: Eines der meistkonsumierten Biere hier ist das Brew Dog Punk IPA in der 330ml Dose (für € 4,80). Sogar der Großhändler ist erstaunt, wieviele schottische Dosentrays er wöchentlich in die Ullmannstrasse liefern darf. Neben der Craftbier-Karte, die laufend aktualisiert und in Form eines Crowdsourcing bei einer Verkostung bzw über Facebookabstimmungen erweitert wird, gibt es auch die berüchtigte Leitung Nummer 7. Auf dieser Leitung werden immer wieder spezielle Craftbiere vom Fass ausgeschenkt, zuletzt auch BrewDog oder Thornbridge.

Das viele Gäste nicht nur wegen der tollen Biere sondern auch wegen der Burger hierherkommen sei nur am Rande erwähnt, aber schliesslich muss auch der größte Craftbier-Afficionado mal was festes zu sich nehmen!

Hawidere   1150 Wien, Ullmannstrasse  31  tägl. 17.00-2.00 Uhr