Bierstacheln: Ideale Biervariation zur kalten Jahreszeit

Schon am Mödlinger Adventsmarkt haben wir bewundert, wie Philipp Prochaska von der P3 Bierbrauerei sein Weihnachtsbier gestachelt hat. Am Weihnachtsmarkt im fränkischen Nördlingen ist der Stand mit dem gestachelten Weizenbock ein Magnet:

Bierstacheln ist ein sehr netter und geselliger Brauch. Vor langer Zeit wollte man mit brennenden Eisen nur das eiskalte Bier erwärmen. Dass dadurch auch das Bier weicher wird, war ein angenehmer Nebeneffekt. Bei dunkleren Bieren und insbesondere bei stärkeren Bockbieren hat das Stacheln auch den Effekt, daß der Restzucker durch das heiße Eisen karamellisiert.

Am Weihnachtsmarkt im fränkischen Nördlingen betreibt das mit einem Michelin-Stern ausgezeichnete Wirtshaus Meyer den attraktivsten Gastronomiestand. Neben ausgefallenen Punschvariationen und Sekt wird hier auch Bier gestachelt. Dazu wird der Weizenbock aus der lokalen Braumanufaktur Maierbier verwendet.

Im Antrunk schmeckt man noch den erhitzten etwas süsslichen Schaum, sobald das Bier durchdringt hat man das cremige im Mund, der etwas stärkere Weizenbock entfaltet sich im ganzen Mund und kommt etwas süsslicher über den Gaumen.

Die Zeremonie des Stachelns macht die Passanten am Markt neugierig und schon drängen sich viele Gäste um den Stand. Nicht jeder ist begeistert. Eine Dame: „Schmeckt wia a Hefeweisse, nur wärmer.“ Doch der Großteil der Gäste ist begeistert und ordert noch eine Runde.